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Kommt eine Sanierungspflicht für Immobilien oder steht diese vor dem Aus?

Im Oktober 2023 fand die nächste Verhandlungsrunde zur EU-Gebäuderichtlinie (EPBD) statt, jedoch konnte keine Einigung bezüglich der Sanierungspflicht und der Verschärfung der Energiestandards erzielt werden. Steht die Sanierungspflicht nun vor dem Aus? Hier erfahren Sie mehr über die aktuellen Entwicklungen und mögliche Auswirkungen auf die Immobilienbranche.

Nach wie vor Ungewissheit bei der Sanierungspflicht!

Im März dieses Jahres hat das Europäische Parlament zugestimmt, eine strengere Sanierungspflicht für Immobilien einzuführen. Diese Massnahme soll dazu beitragen, dass die geplante europaweite Klimaneutralität bis 2050 erreicht wird. Nach mehreren Verhandlungsrunden ist jedoch die Zukunft der Sanierungspflicht nun unsicher.

Laut der geplanten Änderung der Richtlinie müssen Wohngebäude unter anderem in Erkelenz sowie Immobilien in Heinsberg und ganz Europa bis zum Jahr 2030 mindestens die Energieeffizienzklasse "E" erreichen. Bis 2033 soll diese Anforderung dann auf die Energieeffizienzklasse "D" erhöht werden.


Um eine einheitliche Regelung in ganz Europa zu gewährleisten, müssen die Energieeffizienzklassen für Immobilien nicht nur in Geilenkirchen einheitlich definiert sein. Derzeit haben die Mitgliedsstaaten noch unterschiedliche Standards. Zum Beispiel hat Deutschland die zusätzliche Effizienzklasse "H", während die von der EU vorgeschlagene Regelung bereits mit der Klasse "G" endet.

Die EU wird jedoch bis Ende des Jahres zu weiteren Beratungen zusammenkommen um eine Einigung zu finden.

Die Einigkeit für eine mögliche Sanierungspflicht schwindet zusehends!

Allerdings stehen weitere Verhandlungsrunden unter keinem guten Stern. Zunächst hatte die Bundesregierung im Koalitionsvertrag ihre Unterstützung für die EU-Gebäuderichtlinie bekundet. Doch aufgrund der langwierigen Debatten um das Gebäudeenergiegesetz (GEG) ändert sie mittlerweile ihren Kurs und spricht sich gegen einen vermeintlichen "Sanierungszwang" aus.

Dieser viel diskutierte "Sanierungszwang" könnte für Immobilienbesitzer in Heinsberg mit hohe Kosten verbunden sein, je nach energetischem Zustand ihrer Immobilie. Laut Angaben des Immobilienverbands IVD fallen bundesweit über 6 Millionen Häuser in die Effizienzklassen "G" und "H" und müssten daher bis zum Jahr 2030 saniert werden. Dies entspricht etwa 40 Prozent aller Eigenheime.

Im Gegensatz zum GEG würde eine Sanierung auch dann obligatorisch werden, wenn die aktuelle Heizung noch funktioniert. Entscheidend wäre allein die Energieeffizienzklasse der Immobilie. Im Heizungsgesetz ist hingegen festgelegt, dass eine Sanierung erst erforderlich ist, wenn die bestehende Anlage nicht mehr repariert werden kann.

Diese Entwicklungen sind von großer Bedeutung für die Eigentümer/innen und ihre Immobilien in Heinsberg und ganz Europa. Vor diesem Hintergrund ist es ratsam, sich frühzeitig über den energetischen Zustand der eigenen Immobilie z.B. in Wassenberg oder der Immobilie in Waldfeucht zu informieren und gegebenenfalls Maßnahmen einzuleiten, um den Anforderungen einer möglichen Sanierungspflicht gerecht zu werden.

Der Gebäudesektor in der EU ist derzeit für 40 % des gesamten Energieverbrauchs verantwortlich.

Dieses Vorhaben der EU zur Erreichung ihrer Klimaziele wird von Umweltschützern und Klimaaktivisten positiv aufgenommen. Viviane Raddat, Klimachefin des WWF, ist vor den Verhandlungen sehr deutlich: "Um die Klimaziele zu erreichen, benötigen wir ambitionierte Mindeststandards für die Gebäudewende. Ohne diese können wir die Ziele nicht erreichen. Gleichzeitig sind sie ein wichtiger sozialer Aspekt, da vor allem einkommensschwache Haushalte, die in schlecht sanierten Gebäuden leben, von hohen Energiekosten betroffen sind."

Langfristig kann sich die Sanierung auch für Immobilienbesitzer mit niedriger Energieeffizienzklasse auszahlen, unabhängig davon ob die Immobilie in Heinsberg, das Haus in Wassenberg oder einem anderen Ort im Kreis Heinsberg steht. Ineffiziente Wohngebäude verursachen in der Regel hohe Energiekosten, die durch energetische Sanierungsmaßnahmen erheblich reduziert werden können. Durch diese Maßnahmen wird nicht nur der Energieverbrauch gesenkt, sondern auch der Wohnkomfort erhöht und der Wert der Immobilie im Raum Waldfeucht oder Erkelenz gesteigert. Es lohnt sich also, in eine Sanierung zu investieren, um langfristig von den Vorteilen einer energetisch optimierten Immobilie zu profitieren.


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